Du kannst sie nicht sehen, du kannst sie nicht riechen und doch essen wir sie oft mit.
Rückstände von Pestiziden bleiben an der Schale von Obst und Gemüse haften und landen so im Supermarkt, auf unserem Teller und letztendlich in unserem Körper.
Doch Obst und Gemüse sind gesund, lecker und enthalten wichtige Vitamine. Darauf verzichten ist keine Lösung. Aber wie kann ich Pestizidrückstände und Schmutz effektiv und möglichst komplett entfernen?
Forscher haben 3 Reinigungsmethoden getestet. Einfaches abwaschen mit Wasser, abwaschen mit einer Chloridlösung und meine Lieblingsmethode, das Natronbad. Dies kannst du z.B. im Fachblatt Journal of Agricultural and Food Chemistry nachlesen.
Die Pestizidrückstände zu entfernen ist viel einfacher als gedacht. Ein großer Teil der Pflanzenschutzmittel kann schon durch gründliches Abwaschen mit Wasser entfernt werden, doch die Forschungsergebnisse zeigen, wie gut die Reinigung mit Natron funktioniert.
In Europa gelten strenge Grenzwerte für die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf Obst und Gemüse. Aufpassen solltest du allerdings bei Lebensmitteln, die nicht aus Europa kommen. Bei Importen aus nicht EU-Ländern wird die Rückstandshöchstrate manchmal überstiegen. Egal aus welchen Land deine Lebensmittel kommen; waschen solltest du sie immer!
Deshalb zeige ich dir, wie du effektiv dein Obst und Gemüse von Pestizidrückständen, Spritzmittelrückstände und Schmutz säubern kannst:
Du kannst das Natronwasser auch für mehrere Waschgänge verwenden. Es muss nicht jedes Mal neu angemischt werden.
Im Prinzip kannst du alles Obst und Gemüse damit waschen. Der einzige Nachteil ist die längere Einwirkzeit, die man beim Kochen mit hinzu rechnen muss.
Ich wasche nicht empfindliches Obst und Gemüse meistens direkt nach meinem Wocheneinkauf in einer großen Schüssel und lagere es bis zur Verwendung im Kühlschrank. Ich habe also nur einmal den “Waschaufwand” und kann die meisten Lebensmittel direkt verzehren.
Allerdings wird beim Waschen die Pflanzenschutzschicht entfernt und die Lebensmittel können schneller schlecht werden. D.h. ich wasche nur das Obst und Gemüse vor, welches wir in den nächsten Tagen auch essen werden.
Unempfindliches Obst und Gemüse:
Z.B. mache ich das gerne im Voraus für Äpfel, Trauben, Nektarinen, Gurken und Tomaten.
Empfindliches Obst und Gemüse:
Himbeeren, Blaubeeren, Salat und Erdbeeren reinige ich erst kurz vor dem Verzehr mit dem Natronwasser.
Bei Pilzen, Möhren und Kartoffeln reicht es meistens aus, diese mit einer Gemüsebürste zu waschen. Möhren, Kartoffeln und Pilze werden vor dem Kochen oft geschält bzw. abgerieben.
Achtung:
Rückstände, die eventuell unter die Schale
gelangt sind, können weder
mit Wasser oder mit der Natronmethode entfernt werden.
Natron hat mehrere Namen und ist z.B. bekannt als Kaiser-Natron, Backsoda, Backing Soda oder Speisesoda. Der chemische Name ist Natriumhydrogencarbonat. Einfach erklärt ist es ein natürlich vorkommendes Salz.
Natron wird beim Backen auch als Triebmittel benutzt. Aber es kann noch so viel mehr. Es ist mein Allzweckmittel im Haushalt. Es entfernt Gerüche, ich kann damit meinen Herd und meinen Ofen reinigen, entfernt Verfärbungen, eignet sich zum Entkalken... Darüber sollte ich bei Gelegenheit mal einen extra Artikel schreiben.
Achtung:
bitte nicht mit Natriumcarbonat verwechseln. Das kannst du
als reine Soda oder Waschsoda kaufen und funktioniert toll, um Fett zu lösen. In meinem selbst gemachten Putzmittel (Zauberspray) ist es eines der Inhaltsstoffe. Das Rezept ist so einfach und genial. Das musst du unbedingt mal
ausprobieren 🙂
Kaufen kannst du Natron in jedem gut sortierten Supermarkt, im Drogeriemarkt, in deiner Apotheke und natürlich online.
Achtung:
Bitte achte darauf,
das Natron in Speisequalität zu kaufen.
Kochen leicht gemacht: Mit dem DIY-Kochbox-Konzept zauberst du selbst an hektischen Tagen gesunde Gerichte – schnell, stressfrei und mit Freude.
Natürlich kannst du auch nur Bio-Produkte kaufen. Denn der Einsatz von chemisch-synthetischer Pestizide ist im Biolandanbau nicht üblich bzw. verboten.
Aber nicht jeder hat die Möglichkeit und das Budget dazu.
Eine andere Variante ist es, dein Obst und Gemüse zu schälen. Die meisten Vitamine sitzen allerdings direkt unter der Schale. Das wäre also schade, wenn viele der wichtigen Nährstoffe verloren gehen.
Die EWG (Environmental Working Group) untersucht jedes Jahr, welche Obst-und Gemüsesorten besonders stark mit den Pflanzenschutzmitteln belastet sind.
Die Dirty Dozen, also die Lebensmittel, die besonders stark belastet sind, sind 2022 diese hier:
Bei diesen Lebensmitteln ist es besser, diese in Bio-Qualität, saisonal und regional einzukaufen.
Wir sind es gewohnt, Früchte oder Gemüse fast das ganze Jahr kaufen zu können. Wenn die Erntezeit in Deutschland vorbei ist, müssen die Lebensmittel aus anderen Ländern importiert werden. Dort sind teilweise nicht nur andere Spritzmittel zugelassen, sondern die Lebensmittel werden für den langen Transport mit Zusätzen haltbarer gemacht.
Wenn du die Lebensmittel regional kaufst, hast du gleich 3 Vorteile:
Die EWG listet nicht nur die Dirty Dozen auf, sondern auch die Clean Fifteen. Also die sauberen 15.
Diese Lebensmittel sind kaum bis gar nicht mit Rückständen belastet. Das heißt, wenn du Geld sparen möchtest, dann kannst du diese auch als nicht Bio-Produkte einkaufen.
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Raphaela - Koch-dich-ZusatzFrei (Dienstag, 10 September 2024 17:23)
Hallo Rebecca,
das brauchst du nicht. Im Prinzip hat Essig eine ähnliche Wirkung. Entweder Natron oder Essig. Beides würde ich nicht zusammen machen.
Viele Grüße,
Raphaela - Koch-dich-ZusatzFrei
Rebecca (Dienstag, 10 September 2024 13:54)
Hallo, kann man dem Natronwasser auch Essig hinzufügen? Lg
Raphaela - Koch dich ZusatzFrei (Donnerstag, 11 April 2024 21:04)
Hallo Tanja,
entschuldige die späte Antwort. Wir waren für ein paar Tage weg :)
Forscher haben 3 Reinigungsmethoden getestet. Einfaches Abwaschen mit Wasser, Abwaschen mit einer Chloridlösung und das Natronbad. Dies kannst du z.B. im Fachblatt Journal of Agricultural and Food Chemistry nachlesen.
https://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/acs.jafc.7b03118
Viele Grüße,
Raphaela
Tanja Konrad (Samstag, 06 April 2024 10:29)
Hallo,
Ich fand den Artikel schon interessant.
Woher weiß man denn, dass es besser ist, das Obst mit Natron zu waschen? Gibt es dazu Untersuchungen, die zeigen, dass die Pestizidbelastung danach geringer ist?
Liebe Grüße
Tanja