Als ich die Diagnose Sorbitintoleranz bekommen hatte, stand ich erst mal ratlos da. Die meisten Intoleranzen wie Histamin, Fructose, Lactose und Allergien bzw. Zöliakie waren mir bekannt, aber Sorbit war für mich ein Fremdwort. Eigentlich hatte ich mit einem positiven Ergebnis beim Lactose- und Fructosetest gerechnet, aber nicht mit Sorbit. So, und was soll ich jetzt bitte damit anfangen? Die Ärztin war nicht mehr zu sprechen und die Sprechstundenhilfe gab mir den hilfreichen Hinweis: "Das kommt z.B. in Zahnpasta vor"! Ok, vielen Dank auch. Nur von ein bisschen Zahnpasta habe ich doch nicht so viel abgenommen, davon habe ich auch nicht diese Magenschmerzen und Verdauungsprobleme?! Ab nach Hause und Mister Google befragt. Die schlechte Nachricht vorneweg: Eine Sorbitunverträglichkeit ist nicht heilbar. Puh, das sitzt. Die Gute: Man kann mit einer Ernährungsumstellung richtig viel tun und fast beschwerdefrei damit leben. Wie das geht und was ich getan habe, das erfährst du in diesem Artikel.
Eine Sorbitintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Kürzer und knapper kann man das wohl nicht erklären ☺ Reicht dir das als Information? Nein, natürlich erzähle ich dir noch viel mehr darüber. Die Aufnahme von Sorbit, auch Sorbitol ist im Dünndarm entweder teilweise oder ganz gestört. Der Zuckeralkohol gelangt daher in den Dickdarm und wird dort von Bakterien verstoffwechselt. Diese produzieren fleißig Gase und Abfallprodukte, die zu Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Durchfällen führen.
Jetzt möchtest du sicher wissen, wo denn überall Sorbit enthalten ist und fängst fleißig an, die Rückseite deiner Nahrungsmittelverpackungen zu lesen. "Oh, da steht ja gar nichts von Sorbit drauf, aber wenn ich dieses Lebensmittel esse, fange ich ganz schön an zu leiden", denkst du jetzt vielleicht. Ja, so einfach ist es tatsächlich nicht. Es muss nicht Sorbit auf der Packung stehen. Der Zuckeraustauschstoff versteckt sich auch unter dem Namen Sorbitol, Glucitol, Hexanhexol oder E 420 (E 432-436, E 491-494) und wird z.B. gerne als Feuchthaltemittel verwendet. Hier habe ich dir sorbithaltige Lebensmittel aufgelistet:
Wie oben schon erwähnt ist eine Sorbitunverträglichkeit nicht heilbar. Aber du kannst diese durch eine Ernährungsumstellung sehr gut in den Griff bekommen. Wenn du sorbithaltige Lebensmittel weglässt und beschwerdefrei bist, kannst du nach und nach deine persönliche Toleranzgrenze austesten. Inzwischen kann ich wieder Äpfel und Trauben oder andere sorbithaltige Lebensmittel in geringen Mengen essen.
Eine Auswahl an geeigneten Lebensmitteln habe ich dir hier zusammengestellt.
Getreide und Beilagen
Haferflocken, Kartoffeln, Müsli ohne Trockenfrüchte, Quinoa, Amaranth, Brot und Brötchen vom Bäcker z.B. mit Sauerteig, Nudeln, Reis, Vollkornprodukte
Gemüse
Nicht blähendes Gemüse, frisch oder auch tiefgefroren (keine TK-Gemüsemischungen, die bereits gewürzt sind), Kartoffeln, Möhren, Kürbis, Gurke, Spinat, Tomaten, Zucchini, Salate. Nach individueller Verträglichkeit kannst du auch blähendes Gemüse essen.
Obst
z.B. Ananas, Avocado, Banane, Granatapfel, Melone, Kaki, Kiwi, Zitrusfrüchte, Beeren
Milchprodukte
Alle unverarbeiteten Milchprodukte, Käse, Joghurt etc., sowie Pflanzenmilch und Pflanzenmilchprodukte
Fleisch, Wurst und Fisch
Unverarbeitetes Fleisch und Fisch sind sorbitfrei. Bei Wurst bitte genau die Zutatenliste durchlesen oder bei deinem Metzger nachfragen.
Getränke
Wasser, Kaffee, Kräutertee und ungesüßte Tees, Säfte aus sorbitfreiem Obst
Aufstriche
Nussmus, Honig, Marmeladen aus sorbitfreiem Obst
Hier habe ich dir ein paar Tipps bzw. meine Lieblingsrezepte aufgelistet, die dir bei der Ernährungsumstellung eine große Hilfe sein können. Besonders die Rinder- und Gemüsegewürzpaste liebe ich. Die Pasten setzte ich anstelle vom Brühpulver überall ein. Ein Suppenpulver wegzulassen, war fast schon die größte Herausforderung, da es in so vielen Rezepten angewendet wird. Klicke auf den Link und du wirst direkt zum Rezept weiter geleitet.
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Hanna (Sonntag, 09 Januar 2022 17:25)
Ich habe zwar keine Sorbitintoleranz, das hast du aber ganz toll erklärt �